Alte Stunde

Alte Stunde, völlig stumm
Der Mond fällt in die Stadt
Die Nacht leckt alle Farben auf
Die der Tag vergessen hat

Sternenlicht im freien Fall
Fällt in alle Gassen
Schattenzwerge an den Häuserwänden
Versuchen dich zu fassen

Weißt du noch wir waren schon mal hier
An diesem Ort, wo alles begann
Das mit der Ewigkeit zwischen dir und mir
Doch du erinnerst dich nicht mehr daran

Neonlichter flimmern fahl
Die Krähen sind verschwunden
Nachtgeschöpfe jagen überall
Die Lust macht ihre Runden

Erinnerung verblasst total
Im Laternenschein zu zweit
Ich höre unsre Schritte noch
aus längst vergangener Zeit

© 2015 chris rasch
Eis auf der Seele

Als Deine Sonne meinen Schnee beschien,
Der Winter glühte und der Frost war heiß.
Da lag ich mit Dir im weißen Grün
Doch auf meiner Seele lag noch Eis

Du hast ganz zärtlich meine Haut berührt,
Was mir 100 Jahre Gänsehaut versprach
In meinen Träumen hab ich durstig Deinen Schoß verführt,
Erst die Morgenfarben rüttelten mich wach

Was nicht bleiben kann, soll im Werden sein
Mal heftig, mal leise und laut.
Zeig mir den Weg in Dein Herz hinein
Und das Eis auf meiner Seele - es taut

Aus Deinen Augen hab ich meine Gier geschöpft
Ich fühlte mich wie ein erfror´ner See
Der beim Aftauen langsam Risse kriegt
In diese fällt dann nur noch heißer Schnee

So fielen wir in die Zeit hinein,
Die unzugänglich für alle Uhren lag
Von Deinen Lippen trank ich den süßen Wein
Und die Träume gingen mit dem neuen Tag

Was nicht bleiben soll, muss im Werden sein
Was mir im Traum befangen war, wird jetzt geschehen.
Was nicht bleiben kann, soll im Werden sein
Mal heftig, leise und laut
Oh bitte, zeig mir den Weg in Dein Herz hinein
Und das Eis auf meiner Seele - es taut

© 1987/2015 chris rasch
Lied für diese Stadt

Im Rhythmus der Gedanken lauf ich meinem Schatten hinterher
Die Zeit rast wohl an mir vorbei, man erinnert sich nicht mehr
Nur ab und zu da dringt durch alte Häuserzeilen Licht
An den mir vertrauten Plätzen, seh ich in dein Gesicht

Im Wandel deiner Farben, hör ich immer noch gern zu
Du hast mich reifen lassen, mich geerdet in der Ruh
In dir tummeln sich die Menschen, Im Spiegel der Natur
In den Cafes und auf den Straßen spüre ich,
in dir ist Leben pur

Für den Einen ist sie Hoffnung, ihre Seelen macht sie satt
Für den anderen nur ein Foto einer völlig fremden Stadt
An der Schwelle im Jahrtausend, schlägt mein Herz auf einmal laut
Laßt die Zeit doch einmal stillstehen, bevor der Alltag mich ergraut

© 2000/2016 chris rasch
Hab Dich tanzen sehn

Ich hab dich heut Nacht tanzen sehen
Auf der Strasse unter der Laterne
Du bliebst vor meinem Hause stehen
Und schautest in die Sterne

Du hattest die Schuhe in deiner Hand
Drehtest dich mit dem Wind
In deinen Haaren wehte dieses bunte Band
Das trugst du bestimmt schon als Kind

Der Mond spiegelte sich in deinem Gesicht
Und die Zeit blieb wohl für einen Moment stehen
Das ich dir zuschau, bemerktest du nicht
Und ich wußte, du würdest bald gehen

Deine Augen sahen mich immer noch nicht,
Ich hörte Dich leise singen
Dein Lächeln war sanft im Sternenlicht
Der Wind schien dir diese Melodie zu bringen

Ich hab dich seit dem nie wieder gesehen
Schaue immer noch nachts zur Laterne
Die Melodie dieser Nacht wird im Winde verwehn
Er nahm sie wohl mit in die Ferne

2015 chris rasch
Garten meiner Träume

Wenn im Garten meiner Träume
Die Blätter in Bewegung sind
Reden all die alten Bäume
Und ich seh den Wind

Wenn die Vögel nachts verschwinden
und der Wind sich an mich schmiegt
Wirst du mich hier im Garten finden
Da wo mein Herz vergraben liegt

Und der Mond hängt in der Nacht
Wie ein Lampion aus Papier
Als ob er irgendwas bewacht
Vielleicht den Weg zu mir

Im Garten meiner Träume
fallen die Blätter vor mich hin
verstehe jetzt die alten Bäume
und erinnere mich wer ich bin.

Vergangenes schmeckt noch bitter
doch die Zeit zeigt jetzt und hier
mein Herz schlägt wie ein Gewitter
wenn du willst dann schenk ich´s dir.

Wenn der Mohn blutrot am Feld steht
Und der Himmel schweigt mit mir
Dann weißt du das es mir gut geht
Denn ich suche auch nach dir

Wenn die Träume nicht verschwinden
weck mich nicht auf, doch halt mich fest
vielleicht wirst du - mein Herz hier finden
Wenn du mich nur schlafen lässt ....

© 2015 chris rasch
So einiges mehr

Ich wünschte mir, mein Teppich könnte fliegen.
Ein kurzes Zauberwort und schon bin ich bei dir.
Doch scheint er einfach nur hier gerne rumzuliegen.
Es interessiert ihn nicht, so bleibt er einfach hier.

Ich wünschte mir, ich könnte Regen machen.
Schau den blauen Himmel an, es wird nichts draus.
Du siehst mir zu dabei und fängst an zu lachen.
Zu allem Überdruss kommt noch die Sonne raus.

Ich wünschte mir, ich könnte noch mal jung sein.
Im Kopf da bin ich´s, doch mein Spiegel lügt mich an.
Ein guter Wein reift eben stets für sich alleine.
Und mit den Jahren wird er sicher besser dann.

So einiges mehr, das wünscht sich wohl jeder
Nur wo es herkommt, ich weiß es wirklich nicht
Über die Jahre, lernst du dann selber fliegen
Und dein Landeplatz ist dann immer noch in Sicht

Ich wünschte mir, ich könnte einfach mehr tun.
Nur so vieles liegt halt nicht in meiner Macht.
Du schaust eher weg, tust nur was für den eigenen Ruhm.
Währenddessen bin ich rastlos Tag und Nacht.

Ich wünschte dir, du könntest all das sehen,
Was da am Horizont schon lange für dich steht.
1000 mal warst du schon bereit, dorthin zu gehen.
Flieg jetzt los, denn der Wind hat sich gedreht.

© 2015 chris rasch
Trotzdem

Früher hast du mal gelacht
Jetzt ist es dir vergangen
Die Mauer habn´se weggemacht
Doch du fühlst dich noch gefangen

Zu allem hast du ja gesagt
Und fandest alles richtig
Konkret hat man dich nie gefragt
Jetzt bist du nicht mehr wichtig

Gesinnung ist jetzt Pflichtprogramm
Deine Träume verschwinden im Klo
Du kleidest dich mit Billigkram
Im Kopf wächst langsam Stroh

Der Behördenwahn schleicht gesichtlos rum
Zum Orientieren brauchst du Schilder
Der Medienrummel macht dich stumm
Nur Schweigen ist Gold und Reden Silber

Halt deine Krone fest, falls man dich nicht in Ruhe lässt
Und die Moral von der Geschicht,
Nach Dunkelheit kommt trotzdem Licht

Du zahlst für das was keiner will
und wirklich auch nicht brauch
Du hälst die Füsse masslos still
Die Anderen tun´s ja auch

Gestern gabs vielleicht nicht viel
Doch heute um so mehr
Du kennst die Regeln für das Spiel
Doch dein Sparschwein grunzt sich leer

Der eine Wunsch, den du noch hast
Gesund sein bis zum Ende
Auf das dein Arsch auf jeden Stuhl draufpasst
Dazu brauchst du keine Hände

© 2016 chris rasch
Gelassenheit der Dinge

Von den guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost was da kommen mag
Am Abend und am anderen Morgen
Ganz gewiss an jedem neuen Tag

Die Gelassenheit die Dinge hinzunehmen
Die man einfach noch nicht ändern kann
Gibt uns den Mut die Dinge hinzunehmen
Und das man sie unterscheiden kann

Du Sonntag der Natur, du Lebenseinmaleins
Und manche Zweifel, Summe uns´res Seins

An meinem Horizont Gedankenland
Werd von manchen Träumen einfach nicht mehr wach
Und die kaputte Uhr an meiner Wand
Geht manchmal vor und ständig nach

In Erwägung uns´rer Schwächen meist verlegen
Ein Spiegelbild vom Alltag schließt uns ein
Diese Angst vor seinem Schatten zu erliegen
Läßt diese Traurigkeit in uns hinein

Was vergangen ist ist auch gegenwärtig
Was uns im Traum befangen ist wird nicht geschehn
Und Besinnung auf die Ungewissheit lehrt uns
Im Dunkel trotzdem unseren Weg zu sehn

© 1984/2016 chris rasch
Steh wieder auf

Wenn du mal hinfällst
Nimm das ruhig mal in Kauf
Bleib nur nicht liegen
Steh wieder auf

Wenn du allein bist
Du gewöhnst dich daran
Hör auf zu suchen
Es findet dich dann

Wenn du keine Chance hast
Zu zeigen wer du wirklich bist
Paß auf wo du lang läufts
Es sieht nicht alles so aus, wie es ist

Wenn dann der Tag kommt
Und du mußt gehen
Schau nicht zurück
Du wirst dann alles vor dir sehen

© 2015 chris rasch
Wie auch immer

Wie auch immer, geht das hier irgendwie weiter
Wozu hat man schließlich gerad noch so Verstand
Will nicht mehr Erster sein, mir reicht auch schon ein Zweiter
Und ganz genau so in der Eieruhr, einfach nur Sand

Wie auch immer, was du sagst ist deine Meinung
Geh davon aus, du hast das alles so durchdacht
Doch meiner Ansicht nach, bedarf das keiner Teilung
Schlaf ruhig weiter, ich sag einfach „Gute Nacht“

Wenn du denkst da kommt ein Lichtlein her
Geht manchmal aber gar nichts mehr
Hauptsache es wird nicht schlimmer
Na ja, wie auch immer

Wie auch immer sich der Rest von uns entscheidet
Ich werd nicht alles tun, was die da oben sagen
Was die so anziehen, heißt nicht das es sie auch kleidet
Mir ist es wichtiger, ich habe heut was im Magen

Wie auch immer manche Leute von mir denken
Ich weiß es besser, denn sie kennen mich wirklich nicht
Mach mein Ding und lass mich davon nicht ablenken
Und bin mir sicher, in meinem Kühlschrank brennt noch Licht

© 2015 chris rasch
Letzte Bestellung

12te Stunde, staubig still
Der Teufel ist in der Stadt
Er holt sich alle Seelen ab
Die das Licht verweigert hat

Heißer Nebel, Schwefeldunst
Fällt in kalte Gassen
Er findet dich, weiss wo du wohnst
Und wird nicht von dir lassen

Falls Du heut Nacht den Kopf behälst
Vielleicht geht es ja gut
Paß auf was du bei ihm bestellst
Du unterschreibst mit deinem Blut

Er war bei mir, jetzt ist er weg
Ich höre ihn noch lachen
Ein letztes Mahl zur kalten Nacht
Dann pack ich meine Sachen

Die Stunde Kommt, die Zeit bleibt stehen
Es schellt an meiner Tür
Er grinst mich an und dreht sich rum
„Heut will ich nichts von Dir“

© 2015 chris rasch
Spaziergang

Meine Hände gehen spazieren, fast schon unter deiner Haut
Der Moment ist voller Licht, keine Schatten, nichts ist laut
Die Farben deiner Küsse leuchten unbeschreiblich gut
Und der Rhythmus deines Herzschlags geht ins Blut

Wir trau´n uns kaum zu atmen, nichts steht zwischen dir und mir
Das Gefühl brauch keine Worte, wir wollen es beide, jetzt und hier
Deine Haut schmeckt unbeschreiblich nach frischgefallenem Schnee
und das Berühren uns´rer Seelen tut fast weh

Wir sind frei und fangen an zu fliegen
Egal wo´s hingeht, wir haben das gleiche Ziel
Den Schnee von gestern lassen wir dann einfach liegen
Der Frühling macht das schon, dazu gehört nicht viel

Die Stille kommt ganz plötzlich, wir atmen tief und schwer
Fühlen uns nochmal wie 16, frisch verknallt, Lust auf mehr
An das Aroma deiner Haare kommt kein Duft heran
Und ich mal mir aus, was daraus werden kann

© 2013 chris rasch
Unkraut und seine Absonderlichkeiten

Ein alter Mann geht heimlich nachts aufs Feld
Und vergräbt in den Furchen sein erspartes Geld
Auf das der Frühling kommt und es gedeiht
Doch der Winter machte sich noch breit

Im Frühling ging der alte Mann aufs Feld
Und dachte was da wächst, das ist sein Geld
Das Feld jedoch schien eher brach zu liegen
Denn Räuber haben sich derweil hier umgetrieben

Das Geld war weg, der Kummer groß
Er fragte sich was mach ich bloß
Hat wohl vergessen sein Feld zu gießen
Alsdann fing Unkraut an zu spriessen

Zu guter letzt wuchs zwar kein Geld
Doch irgendwas anderes auf seinem Feld
Was es wohl war das bleibt geheim
Er grub wohl noch was anderes ein

© 2015 chris rasch
Bis dahin

Willst du mit mir gehen
Dorthin wo alles passiert
Wir werden dann schon sehn
wohin uns das führt

Wenn wir einfach losziehen
Alle Zeit wird mit uns sein
Bevor etwas größer wird
ist es ganz klein

Der nächste Sommer kommt bestimmt
Die Sonne wärmt uns dann auf
Ich weiß das klingt ziemlich schwach
Doch ich schwör absolut darauf

Willst du mit mir bleiben
Da wo es uns gefällt
Wir werden dann alles finden
was uns dort für immer hält

Wenn die Tage noch kalt sind
Wir nehmen das alles in Kauf
Denn wir halten uns fest und
Wärmen uns gemeinsam auf

Wenn der Weg noch lang ist
Wir sind aber schon drauf
Das Leben bringt uns weiter
Bleib nicht stehen – Lauf

© 2015 chris rasch
Lyrics / Poems / Songfood -  eine kleine Auswahl
Dieser Duft                                      

Meine Seele ist verschwunden
Vielleicht hast du sie gesehen
Viellicht hast du sie gefunden
Und sie wollte mit dir gehen

Ich vermisse sie nicht wirklich
Jedenfalls nicht jetzt im Moment
Kann sein, sie brauch mich auch nich
Nur bin ich der Einzige, den sie kennt

Hab allen Teufeln abgeschworen
Meine Geister sind nur Luft
Ist mein Herz auch eingefroren
Bleibt in der Nase dieser Duft ...

Nach süßem Leben, tiefer Treue, du verfolgst mich bis zum Schluß
Nach Verzeihung ohne Reue, ich vermisse diesen Kuss
Ich brauch dich bis zum Ende, nur du kennst mich viel zu gut
Unsere Narben sprechen Bände, unsere Freundschaft ist dick wie Blut

Meine Seele ist verschwunden
Vielleicht hab ich´s nur geträumt
Hat du sie irgendwo gefunden
Zeig ihr den Weg nachhaus zurück - mein Freund

© 2016 chris rasch
Sicherlich                                                                  

Ich hab den Plan, doch du hast die Karte
Wohin wir auch gehen, ich verlass mich auf dich
Wenn du mich fragst, worauf ich noch warte
Das es eintrifft, sicherlich.

Deine blauen Augen leuchten wie das Meer
Ich spring dann mal rein und schwimm bis zum Horizont
Wenn du willst, komm einfach hinterher
Das haben wir vorher so noch nie gekonnt.

Du freust dich aufs Neue, ich würde gerne gleich
Die Tage bringen Gewissheit, Wärme und Lachen
So´n Blick in die Zukunft macht uns stolz und reich
Das es eintrifft, lässt sich sicherlich machen.

Wir reden im Stillen, weil wir uns lautlos verstehen
Wo immer du bist, ich warte auf dich.
Unsere Momente sind kostbar, wenn wir uns sehen.
Am besten für immer, sicherlich.

© 2019 chris rasch